Speicherstadt

Andreas Kirchner | 20. April 2025

Speicherstadt

Andreas Kirchner | 20. April 2025

Speicherstadt Hamburg – weltweit größter historischer Lagerhauskomplex

Zu Beginn sei gesagt: Die Hamburger Speicherstadt ist ein weltweit einmalig. Die Bachsteingebäude im neugotischen Stil wurden zwischen 1883 und 1927 auf Eichenpfählen gebaut und stehen im ehemaligen Freihafengebiet. Heute gehört die Speicherstadt sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht mit ihren Kanälen, Brücken und Lagerhäusern jährlich Millionen Besucher an.

Was macht die Speicherstadt so besonders?

Besonders spannend ist die Mischung aus Historie und Nutzung: Viele Gebäude sind noch aktiv als Lager in Betrieb, in anderen findest du Museen, Ausstellungen, Cafés oder Showrooms – zum Beispiel das Gewürzmuseum, das Speicherstadtmuseum oder das bekannte Miniatur Wunderland. Bei einer Barkassenfahrt durch die Fleete oder einem Spaziergang über die Straßen mit Kopfsteinpflaster bekommst du einen direkten Eindruck vom damaligen Warenumschlag zwischen Land und Wasser. Besonders bei Flut und durch die Gezeiten der Elbe ändert sich das Stadtbild fast stündlich.

Wusstest du, dass... die Speicherstadt 2015 gemeinsam mit dem benachbarten Kontorhausviertel in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde? Ausschlaggebend war die außergewöhnliche Kombination aus funktionaler Hafenarchitektur, neogotischem Backsteinbau und der engen Verbindung von Stadt und Wasserwegen.

In der Speicherstadt befinden sich unter anderem:

  • Miniatur Wunderland: Die größte Modelleisenbahnanlage der Welt zieht jährlich Millionen Besucher an.​
  • Hamburg Dungeon: Ein Gruselkabinett, das auf unterhaltsame Weise die dunklen Kapitel der Stadtgeschichte erzählt.​
  • Spicy's Gewürzmuseum: Hier erfährst du alles über die Welt der Gewürze und ihre Geschichte.​
  • Speicherstadtmuseum: Dieses Museum beleuchtet die Entstehung und Bedeutung der Speicherstadt.
 
Tipp: Besonders am Abend lohnt sich ein Spaziergang durch die Speicherstadt, denn dann leuchtet sie in ihren schönsten Lichtern.

Die schönsten Eindrücke aus der Hamburger Speicherstadt

Siehe auch : Panoptikum

10 interessante Daten und Fakten über die Speicherstadt

  1. Du findest dort über 20 Brücken, darunter die bekannte Poggenmühlenbrücke​
  2. Bis 2003 war die Speicherstadt offiziell zollrechtliches Ausland – hier lagerten z. B. Teppiche, Kaffee und Kakao ohne Einfuhrabgaben.
  3. Die Speicherstadt war über Jahrzehnte der weltweit größte Teppichumschlagsplatz für handgeknüpfte Orientteppiche. Teilweise wurden sie hier sogar auf den Böden der Speicher geklopft und sortiert.
  4. Viele Straßen in der Speicherstadt existieren offiziell – sind aber nur Wasserwege, sogenannte Fleete. So zum Beispiel die „Kehrwiederfleet“ oder „Brooksfleet“.
  5. Die Speicherstadt war der erste vollständig elektrisch beleuchtete Stadtteil Hamburgs, was Ende des 19. Jahrhunderts als revolutionär galt und als Prestigeprojekt der Stadt umgesetzt wurde.
  6. Die Speicherstadt wurde auf über 3.000 in den Boden gerammten Eichenpfählen errichtet, um den feuchten Marschboden des Hafens zu stabilisieren – ein gigantisches Fundamentprojekt.
  7. Während des Zweiten Weltkriegs wurde fast die Hälfte der Speicherstadt durch Bomben beschädigt oder zerstört, viele Gebäude wurden danach mit originalen Materialien rekonstruiert.
  8. Die Lagerblöcke der Speicherstadt tragen systematisch Buchstabenbezeichnungen wie „Block R“ oder „Block P“, was eine schnelle Orientierung in dem dichten Netz aus Kanälen und Gebäuden ermöglicht.
  9. Die Speicherstadt war Vorlage für das Brettspiel „The Speicherstadt“, das vom Hamburger Spieleautor Stefan Feld entwickelt wurde und Handel sowie Lagerverwaltung thematisiert.
  10. Einige Fassaden der Speicherstadt sind mit detailreichen Terrakotta-Ornamenten geschmückt, darunter Fratzen, Masken und florale Motive – sie wurden oft übersehen, dienten aber ursprünglich als Schutzsymbolik.
  11. Die Speicherstadt diente unter anderem als visuelles Vorbild für das Videospiel „Anno 1800“, in dem Spieler industrielle Hafenkomplexe aufbauen – inklusive Backsteinästhetik und Kanalsystem.

Für wen ist die Speicherstadt geeignet?

Erwachsene und Geschichtsinteressierte können bei Führungen viel über den Hafen, die Handelsgeschichte und die Architektur erfahren. Für Kinder ist vor allem das Miniatur Wunderland ein Highlight, das sich mitten in der Speicherstadt befindet.

Auch das Zollmuseum oder eine Barkassenfahrt durch die Kanäle machen den Besuch für Familien spannend. Wer gern fotografiert oder einfach gern durch besondere Stadtviertel bummelt, wird hier ebenfalls fündig. Als Spaziergänger und Fotograf findest du malerische Gassen und Brücken für zahlreiche Fotomotive.

Was kostet der Eintritt zur Speicherstadt?

Der Besuch der Speicherstadt an sich ist kostenfrei. Es gibt keine Eintrittsgebühren für das Viertel selbst, das betrifft nur einzelne Attraktionen.

Attraktion Preis
Miniatur Wunderland ab 8 Euro
Speicherstadtmuseum ab 2,50 Euro
Deutsches Zollmuseum ab 0 Euro
Barkassenfahrt Speicherstadt rund 15 bis 25 Euro
 
Tipp: Kombitickets bieten oft Preisvorteile beim Besuch mehrerer Attraktionen.​

Wann hat die Speicherstadt geöffnet?

Die Speicherstadt ist an 365 Tagen und rund um die Uhr geöffnet. Öffnungszeiten musst du nur beachten, wenn du zum Beispiel in ein Restaurant oder Musuem gehen möchtest. Hierbei gelten sehr unterschiedliche Öffnungszeiten, wobei die Kernöffnungszeiten zwischen 10 und 18 Uhr sind.

Fazit

Die Speicherstadt ist ein vielseitiger Ort, der Geschichte und Gegenwart auf engem Raum verbindet. Egal ob du Hamburg zum ersten Mal besuchst oder schon oft hier warst – ein Rundgang durch die Speicherstadt bietet immer neue Perspektiven. Besonders lohnend ist der Besuch in Kombination mit einer Barkassenfahrt oder dem Miniatur Wunderland. Ideal für alle, die Hamburgs maritimes Erbe erleben wollen – kompakt, authentisch und ganz nah dran.
Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist ein echter Hamburg-Kenner und begeistert sich für die Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Auf hamburger-sehenswuerdigkeiten.de teilt er spannende Einblicke, Insider-Tipps und wissenswerte Hintergründe zu den schönsten Orten der Stadt – von berühmten Wahrzeichen bis hin zu versteckten Geheimtipps. Sein Ziel: Besuchern und Hamburg-Fans dabei helfen, die Stadt in all ihren Facetten zu entdecken.

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