Am Stintfang, einer 26 Meter hohen Anhöhe oberhalb der St. Pauli-Landungsbrücken, entsteht seit 1995 ein ganz besonderer grüner Fleck: ein historischer Weinberg, initiiert als Geschenk aus Stuttgart. Er liegt eingebettet zwischen Jugendherberge, Altem Elbpark und dem quirligen Hafen. Inmitten der urbanen Landschaft wächst hier Hamburgs einziger Wein - ein Stück heimatlicher Genuss inmitten der Stadt.

Was macht den Stintfang-Weinberg so besonders?

Der Weinberg vereint Natur, Geschichte und nachbarschaftliche Verbundenheit: Seit seinen Anfängen als Geschenk zur Städtepartnerschaft wächst hier Wein in unmittelbarer Hafennähe. Die steile Südlage, kombiniert mit gut drainiertem Boden, macht den Ort ideal für die Regent-Rebe – eine Sorte, die gegen norddeutsches Klima resistent ist. Der Ausblick über Hafenbecken, Landungsbrücken und Elbmündung macht den Ort zu einem idyllischen Ruhepunkt im städtischen Trubel.

Zugleich ist der Weinberg ein Stück gemeinschaftlicher Handarbeit: Ein Freundeskreis aus schwäbischen Winzern und freiwilligen Helfern pflegt die Reben. Auch die Weinernte ist ein Festakt – oft während des Weindorfs oder im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen. Nur rund 30 bis 50 Flaschen Cuvée entstehen pro Jahrgang, und diese finden ihren Weg als Geschenke oder in soziale Projekte – zum Verkauf sind sie nicht vorgesehen. Nach einer Baupause 2019 wurde der Weinberg 2022 mit neuen Reben bepflanzt – und bringt damit ein Stück süddeutsche Kultur zurück in den Norden.

Geheimtipp: Besuche kurz nach der Rebpflanzung im Frühjahr – die frischen Triebe im Morgenlicht mit Hafenpanorama bieten ein zauberhaftes Fotomotiv.

1. Der Weinberg wurde 1995 von Winzermeister Fritz Currle aus Stuttgart sowie den Wirten des Stuttgarter Weindorfs gestiftet.
2. Anfangs wurden 50 Rebstöcke der Sorten Regent und Phoenix gepflanzt, 2010 folgten weitere 50, jetzt wachsen rund hundert Reben.
3. Die Sorte Regent wurde bewusst gewählt, weil sie resistent ist und in Hamburgs Klima reift.
4. Pro Jahr entstehen nur 40 bis 50 Flaschen „Hamburger Stintfang Cuvée“, die nicht verkauft, sondern verschenkt oder wohltätig versteigert werden.
5. Während der Weinlese helfen oft ehrenamtliche Stintfang-Winzer mit, viele davon stammen ursprünglich aus Schwaben.
6. Der Weinberg lagert auf dem Gelände der U‑Bahnstn. Landungsbrücken und musste 2019 wegen Umbauarbeiten kurzzeitig gerodet werden.
7. 2022 wurden exakt 99 neue Regent-Reben von der Stadt Stuttgart als Neuanpflanzung gespendet.
8. Vor 2022 baute man sowohl rote (Regent) als auch weiße (Phoenix) Trauben an, heute liegt der Fokus komplett auf der roten Regent-Sorte.
9. 2013 fiel die Weinlese aus, weil alle Reben von einer Pilzkrankheit befallen waren.
10. Der Stintfang-Weinberg ist Hamburgs einziger Weinberg – und gilt als Deutschlands nördlichster Weinberg in urbaner Lage.

Der Weinberg richtet sich an Naturfreunde, Stadtspaziergänger und Geschichtsinteressierte. Wenn du After-Work-Ruhe suchst, findest du hier einen entspannten Ort mit beeindruckendem Panoramablick über Hafen und Landungsbrücken. Auch Fotofans schätzen die Perspektiven – besonders im Frühling oder Herbst, wenn Licht und Farben besonders malerisch sind. Wer sich für regionalen Weinbau interessiert, erlebt hier, wie handwerklicher Winzergeist mit städtischer Gemeinschaft Hand in Hand geht. Familien nutzen die Lage gern als grünen Zwischenstopp auf dem Weg durch den Alten Elbpark oder zur U‑Bahn, und beim Weinfest-Stimmungsumsprung kannst auch du etwas vom Gemeinschaftsgeist spüren.

Bereich	Preis	Hinweis
Weinberg am Stintfang	kostenlos	Jederzeit frei zugänglich
Führungen / Pflanzaktionen	kostenlos bzw. Spende	Teilweise im Rahmen von öffentlichen Events möglich

Zeitraum	Zugänglichkeit
Ganzjährig	Jederzeit frei begehbar, jederzeit geöffnet

Hinweis: Da es sich um einen öffentlich zugänglichen Hang handelt, gibt es keine regulären Öffnungszeiten oder Beleuchtung – ideal bei Tageslicht.

Der Stintfang-Weinberg ist mehr als nur ein sinnliches Extra für Hamburger:innen. Er verbindet lokale Geschichte, Städtepartnerschaft und handwerklichen Weinbau auf eindrucksvolle Weise. Die idyllische Lage am Hafen bietet kurze Wege und große Ausblicke – während unter den Füßen Regentreben wachsen, die in kleinen Chargen zu Cuvées verarbeitet werden. Die zurückhaltende Größe und das ehrenamtliche Engagement hinter dem Projekt machen es charmant und bodenständig. .